Donnerstag, 26. Februar 2015

Willkommen lieber Jojo-Effekt, komme her und ruhe dich doch ein wenig bei mir aus!

Wenn Zeit Geld ist, wie viel kostet mich ein bisschen mehr Zeit? 
Zieht man in Betracht, dass ich bei meinem Schülerjob Mindestlohn bekomme, würde ich sagen, dass ich für eine Stunde mehr Zeit schon über 10 € ausgeben würde. Vielleicht wäre ich dann ein wenig ärmer, aber ich hätte auch Zeit für die schönen Dinge im Leben und würde auch wieder bloggen können.

Auf der Waage ist in der letzten Zeit viel passiert:
Als ich mit Gymondo angefangen habe, wog ich 75,0 kg (4. Februar)
am 11. Februar waren es 73,5 kg (Wow!)
am 18. Februar dann 74,0 kg.
am 19. Februar dann 72,9 kg.
am 20. Februar dann 72,8 kg.
am 22. Februar dann 73,1 kg.
am 24. Februar dann 74,1 kg.
am 25. Februar dann 74,4 kg.
und heute am 26. Februar 73,8 kg.

Ja, wenn man jetzt diese Werte interpretieren würde, würde ich sagen, dass ich erst sehr schön abgenommen habe und dann ganz schöne Schwankungen drin hatte und jetzt die Tendenz zum Jojo-Effekt geht.

Wundert's mich?

Nein, es ist Vorabizeit.
Eigentlich sagt dieses Wort schon alles: Lernen, Lernen, Lernen, Klausuren nach Abivorbild (was mich nicht stört, aber ich habe ja keine Zeit zum Lernen, weil wir immer noch Schule nebenbei haben) und Lehrer, die versuchen noch das letzte Wissen in jeden reinzustopfen. (Laut meinem Französischlehrer habe ich kein Recht mehr auf Leben.)

Da Abnehmpläne jetzt auch nicht das einfachste der Welt sind kommt es zwangsläufig zu folgender Frage:
Abnehmen oder Abi?
Da fällt die Antwort hoffentlich jeden leicht: Abi geht auf jeden Fall vor.

Ich habe meine kompletten Gymondo-Abnehmpläne über den Haufen geschmissen und selbst Sport steht weit hinten an. Willkommen, lieber Jojo-Effekt!
Nichtsdestotrotz habe ich in den paar Tagen mit Ernährung nach Gymondovorbild viel gelernt und bin sicher, dass ich, wenn sich alles wieder beruhigt hat, richtig durchstarten kann.

Sonntag, 22. Februar 2015

Warum Geschichte schreiben, wenn ich auch eine Erfolgsstory schreiben kann?

"Denn Du schreibst Geschichte
Mit jedem Schritt
Mit jedem Wort
Setzt Du sie fort
Du schreibst Geschichte
An jedem Tag
Denn jetzt und hier
Bist du ein Teil von ihr"
Während ich den Refrain aus dem Lied "Du schreibst Geschichte" von Madsen höre, denke ich mir, warum sollte ich nur einfach Geschichte schreiben, wenn ich auch meine Erfolgsstory schreiben kann?

Das hat sich Gymondo anscheinend auch gedacht und dieses Projekt in die Welt gerufen.
Ich muss sagen, dass es gerade genau richtig kommt, denn ich brauche einen "Intensiv-Nachhilfekurs" in Sachen Körper. Befriedigend war der Status, aber leider war ich zu faul, um mich zu einem gut oder sogar sehr gut zu pushen. So habe ich jetzt also die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und mich beworben: mit meinem Freund zusammen saß ich vorm Rechner und habe nach Wörtern gesucht, die mich beschreiben, versucht, meine Motivation in Worte zu fassen und ein paar langweilige Randfakten geliefert (Größe, Gewicht, Abnahmeziel, Beruf, Vorherbild etc.).

Bin ich gut genug? Entspreche ich der Zielgruppe? Das waren die Gedanken, die mich begleiteten bis ich eines Abends lustlos und gedankenverloren meine Emails gecheckt habe in der Hoffnung, dass mein Französischlehrer uns mitteilen muss, dass er krank im Bett liegt und ich länger schlafen könnte.
Und dann kam sie:
Betreff: "Wir freuen uns, Dich als unseren..."
Absender: Gymondo

Wir freuen uns? Wenn es eine Absage wäre, würde dort stehen, dass sie es bedauern mir mitzuteilen...
Schnell Email "aufgerissen" und ja, ich bin dabei! Meine Familie war von meinem Freudenschrei weniger erfreut und es konnte sich niemand davon begeistern, aber hallo?! Das ist der Wahnsinn.
Ich hatte eh schon vor, bald meinen gewonnenen Probemonat von Gymondo zu nutzen -um genau zu sein in der Abizeit, wenn ich keine Schule mehr habe, sondern nur noch lerne und einen solchen Ausgleich brauche. Nichtsdestotrotz betrachte ich es als Wink des Schicksals oder zumindest als Wink mit dem Zaunpfahl auf eine mögliche Chance, meinen Körper eine 1 zu verpassen.

Freitag, 20. Februar 2015

Ich habe einen 2- Körper


Mit dem Abnehmen ist das fast so wie mit der Schule. Jeder will eine 1 schreiben und am besten auch diese auf dem Zeugnis sehen. Jeder auf dieser Welt will seinem Schönheitsideal so nahe kommen wie möglich. Also praktisch einen Körper haben, der eine 1 verdient.
Naja, aber nicht jeder Schüler schreibt eine 1. Manche haben halt nicht die Vorraussetzungen (Stoffwechsel), oder den nötigen Fleiß (Motivation und Durchhaltevermögen). Manche sind auch einfach nur mit einer 3 zurieden, weil es wenigstens keine 5 ist.

Und welche Note würde ich mir geben? Ich denke, dass ich meinem Körper mit einer soliden 2- gerecht werde. Hier und da noch ein bisschen Speck, ein wenig Doppelkinn, ein wenig Muffintop, aber im Großen und Ganzen doch ganz gut.
Und wir alle wissen, wo ich einmal herkam. Mit über 90 kg hatte ich einmal einen Körper, der eher eine 5 war. Dagegen ist eine 2- ja ein Traum. Allerdings ist es immer noch keine 1, also noch nicht mein absolut heiliger Traumkörper.

Übertrage ich diese Noten einmal auf meinen Schulalltag, wäre ich beim Fach Geschichte. Im schriftlichen rette ich mich immer gerade so noch auf eine 4. Mal glatt, mal mit einem Minus. Würde ich irgendwann -warum auch immer- eine 2 bekommen, meine Glücklichkeit wäre gar nicht in Worte zu fassen. Davon kann ich noch nicht einmal träumen. Im Klartext: eine zwei in Geschichte ist für mich wie eine 1 in Mathe. Mehr kann ich da nicht verlangen.

Genauso bei meinem Körper: Ich bin froh darüber, dass ich eine 2- bin. Ich bin zufrieden mit dem, was ich habe. Warum sollte ich noch eine 1 wollen? Ich sehe doch schon gut aus!
Klar ich will immer das beste und schönste und deswegen sollte ich versuchen, eine 1 zu werden, aber eigentlich bin ich ja schon eine gute, schöne, solide 2-.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin zwar irgendwie noch nicht an meinem Ziel Traumkörper mit der Note 1 angekommen, aber bin mittlerweile schon so zufrieden, dass ich fast nicht noch mehr Motivation und Disziplin aufbringen kann, um meinen Körper noch weiter zu verbessern, da er ja gar nicht so schlecht ist. Deswegen läuft das Abnehmen anscheinend seit (mittlerweile) fast einem Jahr nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe.
Abnehmen wird immer schwerer...

Sonntag, 8. Februar 2015

Der Moment, in dem mir mein Körper ausnahmsweise egal war

Und dann kam der Moment, in dem mir niemand -wirklich niemand- irgendetwas vorgeworfen hätte, wenn ich meinen Ernährungsplan über den Haufen geworfen hätte...

Hää? Welcher Ernährungsplan?
Ja, ich habe ein neues Konzept und ich wollte auch schon lange darüber berichtet haben; die Beiträge waren in meinem Kopf schon fast fertig geschrieben, aber leider ging es in der letzten Woche so hoch und runter, dass ich keinen Kopf für meinen lieben Blog hatte.
Ich stand die halbe Woche unter Strom, extremer Druck, extrem viel Management. Einfach viel zu viel von allem und keine Pause. Das Ganze hat dann heute Nacht seinen Höhepunkt erreicht:
Nachdem meine Mutter ins Krankenhaus gekommen ist und ich hier seit einigen Tagen den Haushalt schmeiße, meine eigenen Pläne hintenan stelle und sowieso schon überfordert mit der Situation bin, wurde heute auch noch ihr kleines Pferdebaby krank.
Noch nicht einmal ein Jahr alt und schon eine Kolik (Kolik kann tödlich für Pferde sein). Die letzte Kolik, die ich miterlebt habe, ist schon Jahre her und irgendwie hatte ich die Vorstellung, dass wenn das Pferd wieder scheißt, ist es auf dem Weg der Besserung. Wichtig dabei ist es, dass das Pferd sich nicht hinlegt, sondern muss so viel wie möglich geführt werden. Ich habe also das Pferd laufen lassen und war schon beruhigt, dass sie getobt hat. Als ich sie dann aber in die Box gestellt habe, legte sie sich sofort wieder hin, schlug mit dem Schweif, wollte sich wälzen. 
Das gefiel mir natürlich gar nicht. Sofort Tierarzt angerufen. Der kam sofort zum zweiten Mal heute und dann stand ganz plözlich die Frage im Raum, ob Tierklinik oder nicht. So etwas kann ich nicht für meine Mutter im Krankenhaus entscheiden und sie natürlich auch nicht aus Ferndiagnostik. Letzten Endes haben wir uns gegen abwarten und Tee trinken entschieden und haben den Hänger hinter gehängt. Ziel: Tierklink.
 Was muss noch alles mit? Pferdepass, Portemonnaie, trinken, essen! Es wird schließlich ne lange Nacht werden.
Meine Freundin fragte mich, ob sie mir irgendwie helfen könnte und was sie einpacken sollte. Sie hätte schon Wasser und Obst. Ob ich nicht noch ein Brot wollte.
Ja, beste Freundin, ich hätte aber jetzt gerne mein Abendessen. Ein Salat mit einer Faust Proteine und eine bis drei Fäuste Kohlenhydratarmes. Aber keine rote Paprika, die ist schon wieder kohlenhydratereich.
Und da war er der Moment, in dem man doch überlegt, ob man seine Ernährung und den Traumkörper über die Gesundheit vom Pferd stellt. Ich habe für mich beschlossen, nein, mein Wunsch nach Idealgewicht ist nicht so wichtig wie das Fohlen meiner Mutter.

Aber nichtsdestotrotz hat mir meine Freundin zwischen Tür und Angel schnell einen Salat geschnibbelt, während ich in sämtlichen Ordnern nach dem Pferdepass gesucht habe. Mir fehlte zwar eine Proteinquelle im Salat, aber besser so als anders. (Vielleicht ist in der Gymondo-Burn-Phase weniger ja sogar mehr.)

Wie geht's mir jetzt? Die ganzen Ereignisse fühlen sich ganz weit weg an. Ich kann es kaum glauben, was heute Abend alles passiert ist. Es ist einfach im Moment alles zu viel.
Aber trotzdem halte ich meinen Ernährungsplan durch. Wie ich das durchstehe, ist mir ein Rätsel.
Ich hoffe, dass ich bald genügend Ruhe finde, um von dem neuen Plan zu berichten.